Gleichstellungsstelle informiert 01/2024

"Frauen sind erst dann erfolgreich, wenn niemanden mehr überrascht, dass sie erfolgreich sind.“  Emmeline Pankhurst, britische Frauenrechtlerin (geb.1858, gest. 1928)

Liebe Frauen und Männer, sehr geehrte Mülheimer*innen!

wer alleinerziehend ist und nicht gleichzeitig sehr wohlhabend, hat mit vielfältigen, auch strukturellen, Anforderungen zu kämpfen. Aber auch ohne materielle Bedürftigkeit fehlt es in dieser besonderen Situation oft an Lebensqualität und Möglichkeiten, um die Batterien wieder aufzuladen. Selbstverständlichkeiten wie Kino, Kultur oder Freizeitsport sind für Alleinerziehende oft schon organisatorisch kaum umsetzbar. Aus welchen Gründen auch immer - die alleinige Verantwortung für Erziehung, Versorgung und ein Leben mit Perspektive ist eine große Belastung.
Jetzt, nach den emotional aufgeladenen Feiertagen, ist das Empfinden von Überforderung und Erschöpfung wahrscheinlich bei vielen Menschen präsent, auch angesichts der zahlreichen politischen und wirtschaftlichen Negativmeldungen...
Um hier gegenzusteuern und neue Informationen und Kontakte zu ermöglichen, haben wir eine Aktionswoche für Alleinerziehende vorbereitet, die - wie unten beschrieben - ganz viel Lust auf neue Aktivitäten und Perspektiven machen soll. Und auch wenn Sie nicht alleinerziehend sind, ist am Ende der Veranstaltungsreihe etwas für Sie dabei!

So viel für heute – bleiben sie zuversichtlich und gesund!
Wir danken für Ihr Interesse und freuen uns über Tipps und Rückmeldungen!
Freundlich grüßen

Antje Buck, Sabine Herrmann, Cäcilia Tiemann, Petra Schlösser von der Gleichstellungsstelle
sowie Belma Idrizi, Désirée Növermann von der Anlaufstelle für Alleinerziehende
und Hakan Caliskan von der Antidiskriminierungsstelle


Aktionswoche für Alleinerziehende vom 3. bis 8. März 2024
Die Stadt Mülheim steht in dieser Woche ganz im Zeichen der Alleinerziehenden. Die Anlaufstelle für Alleinerziehende und zahlreiche Mülheimer Kooperationspartner*innen freuen sich darauf, ihre Türen zu öffnen und 6 Tage lang vielfältige und kostenfreie Angebote und Veranstaltungen für Alleinerziehende anzubieten. Themen wie Achtsamkeit, Resilienz, Backen, Basteln, Tanz und Bewegung, aber auch ein Vortrag zu familienrechtlichen Verfahren stehen auf dem dichten Programm und ermöglichen einen engen Austausch mit Expert*innen und eine Vernetzung mit Gleichgesinnten. Zu einigen Veranstaltungen dürfen die Kinder mitgenommen werden oder es ist eine Kinderbetreuung vor Ort. Der kostenfreie Besuch des Theaters an der Ruhr, das Sammeln erster Bühnenerfahrungen für Elternteile mit ihren Kindern oder ein Brunch für alleinerziehende Mütter und Väter schaffen ganz neue Perspektiven und bieten großartige Gelegenheiten zur Entspannung und Vernetzung. Praktische Tipps bekommen die Teilnehmer*innen bei den Aktionen zu den Themenfeldern familienrechtliche Verfahren, Beruf und finanzielle Unterstützung. Während der gesamten Woche stehen die Bedürfnisse der Alleinerziehenden im Mittelpunkt. Gleichzeitig stellen sich Mülheimer Institutionen vor, die vielfältige Unterstützungsangebote für Alleinerziehende anbieten. An dieser Stelle richten wir unser herzliches Dankeschön an die zahlreichen Beteiligten und Akteur*innen, die sich mit Ideen und ihrer großzügigen Unterstützung an der Gestaltung der Aktionswoche beteiligen. Detaillierte Informationen zu den einzelnen Aktionen, zur Anmeldung und Kontaktdaten finden Sie hier


LONG TIME NO DANCE. Frauendisco am Frauentag
Es gibt viel zu wenige Gelegenheiten zum Feiern. Einfach mal den ganzen Abend tanzen, fröhlich sein, mit Freundinnen einen netten Abend verbringen, quatschen, etwas trinken. So wird am Internationalen Frauentag, Freitag, 8. März 2024, dem unter dem Motto LONG TOME NO DANCE mit vielen Frauen jeden Alters und jeder Nationalität gefeiert - wie bereits 2019 und 2023. Die Gleichstellungsstelle Mülheim veranstaltet die Party in Kooperation mit dem Ringlokschuppen.
Einlass ist im Ringlokschuppen, Am Schloß Broich 38, 45479 Mülheim an der Ruhr bereits um 17.30 Uhr. Ab 18 Uhr steht DJ "diesuse" an den Turntables und legt Tanzbares quer durch die Musikstile auf. Der Eintritt ist frei. Wer vom Tanzen hungrig wird, kann sich nebenan im Restaurant Ronja stärken. Mehr Infos finden Sie hier


Alexandra Zykunov liest aus ihrem neuen Buch
Am feministischen Kampftag, 8. März 2024,  liest, auf Einladung der Gleichstellung der HRW, Bestsellerautorin Alexandra Zykunov aus ihrem neuen Buch »Was wollt ihr denn noch alles?!« Zahlen, Fakten und Absurditäten über unsere ach-so-tolle Gleichberechtigung.
In ihrem unnachahmlich wütend-witzigen Ton trägt sie unbekannte, absurde, aber leider sehr reale Zahlen, Studien und Unmöglichkeiten zusammen, die schmerzvoll aufzeigen, wo Frauen benachteiligt werden und wodurch ihr Leben anstrengender, ärmer und im Zweifelsfall lebensgefährlicher wird. Auch heute noch. Das Patriarchat ist wohl noch nicht ganz am Ende – aber der Kampf ist eröffnet!
Weitere Infos und kostenfreie Anmeldung ab dem 1. Februar unter oben angefügtem QR-Code.

Fachtagung in der Wolfsburg: Rechte Frauen. Rollen - Strategien - Aktionsfelder
Mittwoch, 10. April 2024 von 9 bis 17 Uhr in der Wolfsburg, Falkenweg 6, 45478 Mülheim an der Ruhr. Eine Kooperationsveranstaltung der Wolfsburg mit der Gleichstellungsstelle und der Antidiskriminierungsstelle Mülheim an der Ruhr.
Frauen backen Kuchen für das Kinderfest in der Kita, lassen sich in Elternvertretungen wählen, übernehmen aber auch politische Mandate oder laufen bei den Kameradschaften mit. Die Rolle von Frauen in rechten oder rechtsextremistischen Parteien und Bewegungen, aber auch im vorpolitischen Raum, wird immer wieder unterschätzt. Frauen und Mädchen verkörpern die weibliche und vermeintlich sanfte Seite des Rechtsextremismus. Der Studientag beleuchtet die Bedeutung und die Funktionen von Frauen in rechten und ultranationalistischen Spektren sowie die Art und Weise ihrer politischen, gesellschaftlichen und kirchlichen Einflussnahme. Dabei werden auch ideologische Schnittstellen zwischen religiösen und politischen Einstellungen in den Blick genommen, etwa in Genderfragen oder Familienbildern. Weitere Infos und Anmeldung unter die-wolfsburg.de oder akademieanmeldung@bistum-essen.de.

 Foto: Stadt Mülheim an der Ruhr / Helena Grebe
Rote Bank setzt ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen
Initiiert von der Gleichstellungsstelle und dem Runden Tisch gegen häusliche Gewalt, gestiftet von der Sparkasse Mülheim. Rechtzeitig zum Internationalen Gedenktag NEIN zu Gewalt an Frauen, zum 25. November 2023, wurde die „Rote Bank gegen Gewalt an Frauen“ aufgestellt und am 29. November 2023 durch den Oberbürgermeister Marc Buchholz, den Vorstand der Sparkasse Martin Weck, die Gleichstellungsbeauftragte Antje Buck und Mitglieder der Gleichstellungsstelle sowie des Runden Tisches gegen häusliche Gewalt eingeweiht. Die Sparkasse Mülheim an der Ruhr hat die stabile Bank gestiftet, die nun nahe der Ruhr an herausgehobener Stelle mit Blick auf den Hafen im Stadthallen-Park steht. Die Rote Bank lädt Spaziergänger*innen ein, Platz zu nehmen und sich zu vergegenwärtigen, wie hoch die Zahlen gegen Gewalt an Frauen sind. Damit setzen sie auch ein Zeichen gegen diese Gewalt, die leider immer noch viel zu wenig Beachtung in unserer Gesellschaft erfährt - aber durchschnittlich jeder vierten Frau in ihrem Leben widerfährt. Nun gibt es auch in Mülheim an der Ruhr die Bank mit einem QR-Code, über den Informationen und Hilfeadressen im Falle häuslicher Gewalt oder Partnerschaftsgewalt abrufbar sind.

 Foto: Stadt Mülheim an der Ruhr
Städtischer Antidiskriminierungsbeauftragter bietet Fortbildungen an
Der Antidiskriminierungsbeauftragte der Stadt Mülheim an der Ruhr, Hakan Caliskan (vorne rechts), hat Mitarbeiter*innen der Junior-Uni Ruhr am 16.12.2023 eine Fortbildung zum Thema "Sensibilisierung für diskriminierendes Verhalten in der Berufspraxis" gegeben.
Diskriminierendes Verhalten kann vielfältige Formen annehmen und sehr subtil sein. Auch ohne böse Absichten können ein unpassender Witz oder hartnäckige Fragen nach der Nationalität oder Religionszugehörigkeit das Gegenüber verletzen. Deshalb ist es wichtig, dass Fachkräfte durch Fortbildungen ein Gespür dafür entwickeln, wo Diskriminierung beginnt und wie sie im beruflichen Kontext lösungsorientiert mit solchen Konflikten umgehen können. 
Die Antidiskriminierungsstelle der Stadt Mülheim an der Ruhr bietet Bildungsformate wie Workshops, Fortbildungen oder Impulsvorträge für alle interessierten Einrichtungen an. Zudem unterstützt die Antidiskriminierungsstelle grundsätzlich durch Einzelfallberatung, in der Betroffene und Angehörige im geschützten Rahmen der Beratung das Erlebte schildern und verarbeiten können sowie erste Handlungsansätze zur Konfliktlösung besprechen können. Ebenso berät die Antidiskriminierungsstelle alle Fachkräfte bei inhaltlichen Fragen und Unsicherheiten im Umgang mit der Klientel. Lesen Sie mehr hier.

Rat und Unterstützung in der Anlaufstelle für Alleinerziehende
An individuell vereinbarten Terminen oder spontan zur offenen Sprechstunde dienstags und donnerstags von 10 bis 12 Uhr sind die Mitarbeiterinnen der Anlaufstelle für Alleinerziehende, Löhberg 72, 1. Etage, für Rat- und Hilfesuchende da. Frauen und Männer erhalten eine unbürokratische Beratung und können sich so unkompliziert über Hilfe- und Unterstützungsmöglichkeiten informieren. Terminvereinbarung über die Rufnummern 4551547 und 4551548 oder über alleinerziehend@muelheim-ruhr.de.