Gleichstellungsstelle informiert 02/2023

"Besser, man entwickelt sich weiter, bevor man abgestempelt wird."
Nora Waldstätten, Schauspielerin

Liebe Frauen und Männer, sehr geehrte Mülheimer*innen!

Sommer, Sonne, Lebensfreude: Das verregnete Frühjahr ist (hoffentlich) vorbei, die Jacken bleiben zu Hause, Tops und kurze Kleider werden hervorgeholt und alle sind unterwegs. Für viele Mädchen und Frauen ist das - wie jedes Jahr - ein Grund, sich gegen "Catcalling" zu wappnen: dumme Sprüche, Anmache und Belästigung auf der Straße. Mittlerweile machen Menschen bundesweit am 9. Juni darauf aufmerksam: Catcalling-Vorfälle und Sprüche werden gesammelt und anlässlich des Aktionstages im öffentlichen Raum – sichtbar an den Orten des Geschehens – angekreidet. Ziel ist es, für Catcalling zu sensibilisieren und darüber aufzuklären. Denn Catcalling ist kein Kompliment, sondern eine sexuelle Belästigung mit oft schwerwiegenden Folgen. Im Gegensatz zu den Niederlanden und Frankreich ist diese berührungslose und aufgedrängte Sexualität hier leider noch kein eigener Straftatbestand.  

So viel für heute – bleiben sie zuversichtlich und gesund!
Wir danken für Ihr Interesse und freuen uns über Tipps und Rückmeldungen!
Freundlich grüßen

Antje Buck, Sabine Herrmann, Cäcilia Tiemann, Petra Schlösser
sowie Belma Idrizi, Désirée Növermann von der Anlaufstelle für Alleinerziehende
und Hakan Caliskan von der Antidiskriminierungsstelle


Rat und Unterstützung in der Anlaufstelle für Alleinerziehende
An individuell vereinbarten Terminen oder spontan zur offenen Sprechstunde dienstags und donnerstags von 10 bis 12 Uhr sind die Mitarbeiterinnen der neuen Anlaufstelle für Alleinerziehende, Löhberg 72, 1. Etage, für Rat- und Hilfesuchende da. Frauen und Männer erhalten eine unbürokratische Beratung und können sich unkompliziert über Hilfe- und Unterstützungsmöglichkeiten informieren. „Mit uns können Sie in Ruhe besprechen, was Ihnen auf der Seele brennt. Gemeinsam suchen wir nach Lösungsmöglichkeiten“, sagen Désirée Növermann und Belma Idrizi von der Anlaufstelle. Terminvereinbarung über die Rufnummern 4551547 oder 4551548 oder über alleinerziehend@muelheim-ruhr.de.


Meldestelle für Diskriminierung
Wer der Antidiskriminierungsstelle Mülheim an der Ruhr eine Diskriminierung melden - oder sich über diskriminierende Zustände und Strukturen in der Stadtgesellschaft beschweren möchte, ist herzlich eingeladen, sich auf dem Portal der Meldestelle für Diskriminierung zu äußern!

Veranstaltungen


Frauenpolitisch unterwegs nach Aachen am 21. September: Jetzt anmelden!
Im Jahr 2023 macht sich die Katholische Erwachsenen- und Familienbildung Mülheim an der Ruhr und Oberhausen gemeinsam mit den Gleichstellungsstellen der Städte Mülheim an der Ruhr, Oberhausen und Duisburg erneut auf zu einer frauenpolitischen Exkursion. Die auch als Bildungsurlaub anerkannten Tagesausflüge führen in die nähere Umgebung und setzen - immer aus Frauensicht - einen Fokus auf Geschichte, Politik und Soziales! Am Donnerstag, 21. September 2023, führt die frauenpolitische Exkursion interessierte Frauen und Männer in die Domstadt Aachen. Lesen Sie mehr...


Save the Date: Fachtagung in der Wolfsburg:
"(Neue) Gewalt gegen Frauen – Und was wir dagegen tun können" ...

am Montag, 27. November 2023, von 9 bis 17 Uhr in der katholischen Akademie "Die Wolfsburg", Falkenweg 6, 45478 Mülheim an der Ruhr
Kooperationspartner*innen: DIE WOLFSBURG; Gleichstellungsstelle der Stadt Mülheim an der Ruhr; Runder Tisch gegen häusliche Gewalt; Zentrale Gleichstellung der Hochschule Ruhr West
Zum Internationalen Gedenktag "NEIN zu Gewalt an Frauen" veranstalten die Kooperationspartner*innen eine Fachtagung mit einem vielfältigen Expert*innen Programm zum Thema "Gewalt gegen Frauen". Die Autorin und Journalistin Susanne Kaiser stellt im Impulsreferat ihr Buch "Backlash - Die neue Gewalt gegen Frauen" vor. Im Anschluss referiert die Sozialwissenschaftlerin Dr. Julia Habermann zum Thema "Femizide". Im Nachmittagsbereich erarbeiten die Teilnehmenden in sechs interessanten Workshops verschiedene Themenfelder.
Tagungsbeitrag (inklusive Verpflegung): 49 Euro / ermäßigt 29,40 Euro
Anmeldung und Infos (ab 15. Juni bis 17. November) unter der Tagungsnummer A23185:
akademieanmeldung@bistum-essen.de / 0208 99919-981 / die wolfsburg.de: Lesen Sie mehr

Integratives Bandfestival in der Rembergschule
Das 12. Integrative Bandfestival findet "open air" am Samstag, 3. Juni, von 14. bis 18 Uhr in der Rembergschule, Rembergstrasse 7, 45470 Mülheim an der Ruhr, statt. Der Eintritt ist frei.

„Eppinghofen hält zusammen - Ein Fest mit 100 Nationen“ 
Das Stadtteilfest „Eppinghofen hält zusammen - Ein Fest mit 100 Nationen“ findet am Sonntag, 4. Juni, von 11 bis 18 Uhr auf der Eppinghofer Straße statt. Ziel des Festes ist die Stärkung und Belebung des Stadtteils sowie die Begegnung zwischen Menschen verschiedener Herkunft, unterschiedlicher Altersgruppen und Kulturkreise.

Let's go - zurück in den Beruf Walk & Talk zum beruflichen Comeback
Von Frauen für Frauen - Ihr Netzwerk für den beruflichen (Wieder-)Einstieg!
Gemeinsam aktiv sein, dabei Erfahrungen teilen und kreativ nach Ideen suchen.
Termine in Mülheim an der Ruhr: Dienstag, 27.6.2023 von 9.30 bis 11 Uhr
Treffpunkt: Auf dem Müga-Gelände, Parkplatz Ringlokschuppen, Am Schloss Broich 38, und Donnerstag, 3.8.2023 von 9.30 bis 11 Uhr, Treffpunkt: Im Arche-Park „Tiergehege Witthausbusch“, Pettenkoferstraße 3. Sie haben Kinder, die Sie in dieser Zeit betreuen? Kein Problem – bringen Sie sie einfach mit!
Fragen beantworten:
Marion Steinhoff: 0208 8506-611 / oberhausen.bca@arbeitsagentur.de
Nathalie Grass: 0208 62134-247 / jobcenter-oberhausen.bca@jobcenter-ge.de
Brigitte Otto: 0208 455-5752 / brigitte.otto@muelheim-ruhr.de

und sonst noch:


Selbsthilfebüro in Mülheim an der Ruhr
Selbsthilfegruppen sind Zusammenschlüsse von Menschen, die ein gleiches Problem oder Anliegen haben und gemeinsam etwas dagegen bzw. dafür unternehmen möchten. In Mülheim unterstützt das Selbsthilfe-Büro die Gründung neuer Gruppen, begleitet bestehende Gruppen und vermittelt Einzelpersonen in diese. Neben vielen weiteren Gruppen gibt es drei Frauengruppen, die neue Mitglieder suchen:
Elfriede für behinderte Frauen mit Gewalterfahrung durch die Familie
Elfriede ist eine Gruppe für von Geburt oder Kindheit an behinderte Frauen, die mit Gewalt in ihren Herkunftsfamilien aufgewachsen sind und/oder noch als Erwachsene Gewalt durch diese Angehörigen erfahren haben. Die Treffen finden zweimal monatlich im virtuellen Haus der Selbsthilfe statt. Die Kommunikation läuft rein schriftlich über die Chatfunktion, damit sie für alle Teilnehmerinnen barrierefrei ist.
Turn on your lights! – Psychisch belastete Mütter
Die Selbsthilfegruppe richtet sich an Mütter, die psychisch belastet oder erkrankt sind. In einem geschützten Rahmen tauschen sich die Teilnehmerinnen zu (Alltags-)Problemen, dem täglichen Balanceakt, privaten und beruflichen Anforderungen gerecht zu werden und zu eigenen Diskriminierungserfahrungen aus. Die Treffen finden jeden Donnerstagabend in der evangelischen Familienbildungsstätte statt.
Der sichere Ort – Sexueller Missbrauch in der Kindheit
In einer neuen Selbsthilfegruppe soll es möglich sein, dass betroffene Frauen über Erlebtes sprechen, ohne dabei in der Opferrolle zu verharren. Es soll darum gehen, einen Schritt in Richtung Heilung zu gehen, inneren Frieden mit dem Erlebten zu schließen und über verschiedene Methoden zu lernen, sich selbst zu beruhigen. Ziel ist es, die Opferhaltung, die Hilflosigkeit und Wut zu überwinden, keine Angst mehr zu haben und mit einem gestärkten Selbstbewusstsein hinaus in die Welt zu gehen. Die Treffen sollen einmal im Monat am Abend im Quartierspunkt in Dümpten stattfinden.
Aufruf: Neue Selbsthilfegruppe für Frauen, die von sexualisierter Gewalt betroffen sind
Ziel ist es, betroffenen Frauen einen Schutzraum zu anzubieten, in dem sie sich austauschen können und erfahren, dass sie nicht alleine oder anders sind, und somit die Möglichkeit zu geben, aus der Isolation heraus zu gelangen. Alle Gespräche sind vertraulich. Jede Frau entscheidet, wie viel sie von sich preisgeben möchte und worüber sie mit der Gruppe sprechen möchte. Die Gespräche dienen dem Erfahrungsaustausch und der gegenseitigen Unterstützung. Ein respektvoller und achtsamer Umgang miteinander bildet dabei die Basis des Austausches. Die Selbsthilfegruppe wird zu Beginn von einer Mitarbeiterin der Fachstelle gegen sexualisierte Gewalt begleitet, die später gelegentlich hinzugezogen wird.
Lena Schütter vom Selbsthilfe-Büro Mülheim an der Ruhr beantwortet gerne Fragen unter 0208/30048-14 / selbsthilfe-muelheim@paritaet-nrw.org. Mehr Infos unter www.selbsthilfe-muelheim-an-der-ruhr.de
Tourainer Ring 4 / 45468 Mülheim an der Ruhr
Beratungszeiten: Dienstag und Donnerstag 9.30 bis 12.30 Uhr/ Mittwoch 14 bis 18 Uhr

AGG soll reformiert werden
Das Bündnis „AGG Reform Jetzt“ setzt sich für eine Stärkung und Erweiterung des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes ein. Praxiserfahrungen zeigen deutlich, dass das Gesetz Schutzlücken aufweist. Das Bündnis vereint eine Vielzahl von Stimmen aus der Antidiskriminierungsarbeit und wird auch von der Antidiskriminierungsstelle des Bundes unterstützt. Aktuell besteht die Möglichkeit, das Bündnis als Person oder Organisation durch eine Unterschrift zu unterstützen und so für mehr Sichtbarkeit zu sorgen.

Häusliche Gewalt 2022
Im Bereich Häusliche Gewalt nehmen die Zahlen seit sechs Jahren stetig zu. 2022 wurden hier 34.000 Fälle erfasst. Die Entwicklung hat sicherlich "auch viel mit öffentlicher Debatte und Enttabuisierung zu tun. Aber die Zunahme kann nicht nur das Erhellen des Dunkelfeldes sein. Genauso sagen uns die Zahlen, dass da viel Gewalt hinter den Türen passiert. Dafür haben wir zu viel Plus im Bereich Körperverletzung. Das sagt uns, dass auch Zuhause mehr Gewalt eingezogen ist", führt NRW-Innenminister Herbert Reul bei der Vorstellung der Polizeilichen Kriminalstatistik 2022 aus.