Gleichstellungsstelle informiert 02/2022

"Jeder Mensch ist gleich wichtig und hat die gleichen Rechte – unabhängig von Rasse, ethnischer Herkunft, Geschlecht, Religion, Weltanschauung, Behinderung, Alter oder sexueller Identität. Wir wollen Bürger*innen davon überzeugen, dass Vielfalt uns alle voranbringt. Eine diskriminierungsfreie Gesellschaft ist lebenswerter und bringt uns allen Vorteile."
Christine Lüders, Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes

Liebe Frauen und Männer, liebe Mülheimer*innen!

Gleichberechtigung für alle!
Es ist unübersehbar, dass die traditionelle "binäre" Gesellschaftsordnung nicht mehr als alleinige Norm gesehen werden kann. Der Anspruch auf gesellschaftliche und rechtliche Akzeptanz des*der Einzelnen ist eine der Leitdebatten in Politik und Medien und dass hierbei auch Maximalforderungen laut werden und die Fetzen fliegen, ist ganz normal …
Wie betrifft dieses Phänomen uns, die Bürger*innen in Mülheim an der Ruhr?
Unsere Arbeitsbereiche sowie das öffentliche und private Leben müssen sich mehr und mehr an diesem neuen Konzept ausrichten. Nicht nur sprachlich, sondern auch in der gesamten Begegnung mit unseren Mitmenschen, Kund*innen und Kolleg*innen gilt es, dem neuen Anspruch auf Diversität gerecht zu werden.
Als vor nun 15 Jahren das damals heiß umkämpfte AGG (Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz) in Kraft trat, wurden zahlreiche Befürchtungen hinsichtlich Missbrauch, Überregulierung u. s. w. an die Wand gemalt, die bis heute so nicht eingetreten sind. Vielmehr hat sich dieses Gesetz in vielen Fällen als sehr gutes Instrument erwiesen, um problematische und schädliche dienstliche Situationen oder Konflikte zu beenden. Was zuvor als schlechtes Benehmen galt ("… wir kennen ihn/sie, er/sie ist nun mal so …"), kann seitdem arbeitsrechtlich gewürdigt werden. Negative Entwicklungen können mithilfe der neuen gesetzlichen Möglichkeiten früh erkannt, benannt und oft auch "entschärft“ werden. Voraussetzung dafür ist die Kenntnis und Anwendung einiger Basisvorgaben des Gesetzes.
Darüber hinaus erfordern neue Sichtweisen aber immer auch "ganzen Einsatz". Wir alle als Beschäftigte und Menschen unterschiedlichster persönlicher Prägung müssen uns neu formatieren, offener werden und auch mögliche Vorbehalte hinterfragen, übrigens auch die Mitarbeiterinnen im Team der Gleichstellungsstelle.

So viel für heute – bleiben sie gesund!
Wir danken für Ihr Interesse und freuen uns über Tipps und Rückmeldungen!
Freundlich grüßen

Antje Buck, Sabine Herrmann, Cäcilia Tiemann, Petra Schlösser

Veranstaltungen:


Fair gehandelter Kaffee ist in aller Munde – oder besser: Sollte es sein.
Am Dienstag, 23. August, um 18.30 Uhr begrüßt die Fairtrade Towns Steuerungsgruppe Mülheim die Kolumbianerinnen Mildred Niebles Jímenez (Qualitätsmanagerin) und Ilba Camacho (Gleichstellungsbeauftragte) aus dem Netzwerk Ecolsierra zu einem Talk in der Kaffeerösterei pottschwarz und lädt alle Interessierten dazu ein. Die Frauen berichten über den Kaffeeanbau in ihrem Land und wie der Faire Handel ihre Arbeit und ihre Existenzgrundlage verändert. Außerdem wird über die Rolle der Geschlechtergleichstellung im Fairen Handel und die sich die verändernden Anbaubedingungen des Kaffees durch die Folgen des Klimawandels gesprochen. Vor Ort werden sie Kaffeebohnen rösten und die Besucher*innen zur Verkostung einladen. Die Veranstaltung wird im Rahmen der Produzentinnen-Rundreise durch die Faire Metropole Ruhr organisiert und findet in Kooperation mit der Gleichstellungsstelle der Stadt Mülheim statt. Der Weltladen Mülheim verkauft vor Ort Leckeres aus Fairem Handel.


Frauenpolitische Fahrt in die Marienwallfahrtsstadt Kevelaer
Am Donnerstag, 15. September 2022, macht sich die Katholische Erwachsenen- und Familienbildung Mülheim an der Ruhr und Oberhausen gemeinsam mit den Gleichstellungsstellen beider Städte zum zwölften Mal auf zu einer frauenpolitischen Tages-Exkursion. Der auch als Bildungsurlaub anerkannte Ausflug führt diesmal an den Niederrhein und setzt - wie immer aus Frauensicht - einen Fokus auf Geschichte, Politik und Soziales! Mehr Informationen und Anmeldemöglichkeiten finden Sie hier.


Ladies Special - am 22. September wieder Dance and Chill an Bord der Weißen Flotte 
In diesem Jahr findet endlich wieder das  "Ladies Special", eine Kooperation zwischen der Gleichstellungsstelle und den Betrieben der Stadt, an Bord der Weißen Flotte statt. Am Donnerstag, 22. September, darf ab 17 Uhr zu DJ-Musik geschwoft werden. Der Eintritt ist frei bei einem Mindestverzehr von 5 Euro.

Save the Date:


Lesung im MedienHaus "Das Mädchen auf dem Eisfeld"
Auf Einladung des Vereins Hilfe für Frauen liest Günfer Çölgeçen am Mittwoch, 23. November, um 19 Uhr im MedienHaus, Synagogenplatz 3, aus dem Buch der Schauspielerin Adelaide Bon. Sie wird begleitet von dem klassicheen Gitarristen Filip Alilovic. Das Buch der Schauspielerin Adelaide Bon macht ihren sexuellen Missbrauch zum Thema. Die Schauspielerin beschreibt bilderreich, schonungslos und präzise ihren Kriegszustand, in dem sie sich danach über Jahre befindet. Jahre, in denen sie Worte sucht, um sagen zu können, was ihr passiert ist und welche Auswirkungen es auf ihr Leben hat. 
Hilfe für Frauen e.V.  beteiligt sich mit der Lesung an der Aktionswoche „Nein zu Gewalt an Frauen und Mädchen“. Die Schauspielerin Günfer Çölgeçen und der Musiker Filip Alilovic machen das Thema erlebbar und setzen sich, wie der Runde Tisch und Hilfe für Frauen e.V., für die Stärkung der Rechte der Opfer und für die Prävention ein. Sexualisierte Gewalt ist aktueller denn je. Die Anzahl der Opfer steigt jedes Jahr, dennoch wird es in der Öffentlichkeit kaum thematisiert.

Internationaler Gedenktag NEIN zu Gewalt an Frauen: "Partnerschaftsgewalt in Mülheim"
Am Freitag, 25. November 2022, findet von 14 Uhr bis 18 Uhr einen Podiumsveranstaltung mit Expert*innen im Haus der Stadtgeschichte statt. Mülheim an der Ruhr liegt, laut Atlas der Gleichstellung (MHKBG) von 2020, im Ranking der Zahlen "Partnerschaftsgewalt in NRW" an zehnter Stelle! Das nimmt der Runde Tisch gegen häusliche Gewalt zum Anlass, die Situation in Mülheim näher zu betrachten. Die Veranstaltung ist offen für Fachpublikum und interessierte Bürger*innen.

und sonst:

Film des Netzwerks Frühe Hilfen
Die Familienhebammen in Mülheim an der Ruhr unterstützen werdende Eltern und junge Familien schon während der Schwangerschaft – bis zum ersten Geburtstag Ihres Kindes. Die Zeit vor und nach der Geburt ist entscheidend für den Aufbau einer vertrauensvollen, liebevollen Bindungsbeziehung zum Säugling. Der Imagefilm des Netzwerks Frühe Hilfen und der Familienhebammen zeigt, wie das gelingt.


VAMV NRW hat Beratungstelefon Allein mit Kind in NRW
Der Verband allein erziehender Mütter und Väter Landesverband NRW (VAMV NRW) reagiert auf die Flüchtlingssituation in Folge des Ukraine-Krieges und erweitert die bestehende Hotline für Alleinerziehende um ein Beratungsangebot in russischer und englischer Sprache. Anrufende können montags bis freitags von 9– 14 Uhr unter 0201 82774-799 Fragen rund um das Thema "Allein mit Kind in NRW" stellen. "Viele der Geflüchteten sind Frauen, die alleine mit ihren Kindern zu uns kommen“, sagt Nicola Stroop, Vorstand des VAMV NRW. "Sie müssen viele Dinge regeln und brauchen eine erste Orientierung in der neuen Umgebung. Wir sind in NRW sehr gut vernetzt, wenn es gilt, die Frage "Wie schaffe ich es allein mit Kind?" zu beantworten. Unser Beratungstelefon ist eine erste, schnelle und unkomplizierte Hilfestellung für Flüchtende, Verwandte und Engagierte, die unterstützen wollen."


Hilfetelefon: Beratung in ukrainischer Sprache
Das Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" berät unter nun auch in ukrainischer Sprache. Auf Wunsch schaltet die Beraterin umgehend eine Dolmetscherin zum Gespräch hinzu. Das Beratungsangebot wurde damit auf 18 Fremdsprachen erweitert. Ab sofort gibt es zudem einen kostenlosen Flyer mit Informationen zum Hilfetelefon auf Ukrainisch und Deutsch – zum Bestellen, Herunterladen und Verteilen.