Gleichstellungsstelle informiert 02/2020

Im eigenen Zuhause nicht sicher zu sein ist ein unerträglicher Zustand, den wir nicht hinnehmen dürfen. Es gibt Wege aus der Gewalt, es gibt Hilfe – und ich ermutige alle Frauen und auch Männer, die von häuslicher Gewalt betroffen sind, sich Unterstützung zu holen.“ Bundesfrauenministerin Dr. Franziska Giffey

Liebe Frauen und Männer, Mülheimerinnen und Mülheimer!
seit Bestehen des Hilfetelefons unterstützen das Team der Gleichstellungsstelle und die Mitglieder des Runden Tisches gegen häusliche Gewalt Mülheim an der Ruhr die bundesweite Aktion des Hilfetelefons „Gewalt gegen Frauen“. Dieses Jahr möchten wir nun gemeinsam vor Ort  das Hilfetelefon „flächendeckend“ bekannt machen  - damit schließlich alle Menschen in der Stadt wissen: Partnerschaftsgewalt ist kein Tabu-Thema und es gibt Hilfe aus der Gewalt! Vielerorts sind die Zahlen häuslicher Gewalt während der Corona-Pandemie gestiegen, denn die Konzentration auf das Private lässt gefährdeten Frauen wenig Spielraum, einer bedrohlichen Situation zu entkommen.
Darum bitten wir um Ihre Aufmerksamkeit und Unterstützung! Unsere Bitte an Sie: Seien Sie sensibel, achten Sie auf Anzeichen von Gewalt, machen Sie mit, speichern Sie die Nummer des Hilfetelefons in Ihren Kontakten oder helfen Sie, indem Sie das Material verteilen und auslegen. Bereits ein einfacher Aufkleber mit der Hilfetelefonnummer auf dem Spiegel in einer öffentlichen Damentoilette kann den entscheidenden Impuls zum Weg aus der Gewalt geben.

Bereits beworben wird und wurde die Aktion z. B. über die Sozialen Netzwerke, die Monitore im Forum, der Stadtverwaltung oder die Leinwand im Kino, mit Flyern, Plakaten und Prospekten in öffentlichen Einrichtungen, in vielen Mülheimer Apotheken, Arztpraxen oder Anzeigen einiger Mitgliederzeitschriften.
So viel für heute - wir danken für Ihr Interesse und freuen uns über Tipps und Rückmeldungen!
Freundlich grüßen

Antje Buck, Sabine Herrmann, Cäcilia Tiemann


Mülheim bricht das Schweigen – helfen Sie mit!
Das Hilfetelefon 08000 116 016 unterstützt gegen Partnerschaftsgewalt

Gewalt gegen Frauen geht alle an – vor allem natürlich die Betroffenen, aber auch ihre Familien und hier besonders die Kinder, Freunde und Freundinnen, Menschen aus medizinischen und sozialen Berufen und viele mehr. Jede vierte Frau in Deutschland ist bereits Opfer von Partnerschaftsgewalt geworden und die Zahlen steigen. Betroffene Frauen wissen leider oft nicht, wo sie Hilfe bekommen können, denn häusliche Gewalt wird von Gefühlen großer Unsicherheit, Angst und Scham begleitet. Um diese traurige Realität nicht tatenlos hinzunehmen soll die Mülheimer Aktion zur Verbreitung des Hilfetelefons „Gewalt gegen Frauen“ nicht nur Betroffenen Wege aus der Krise weisen, sondern auch all den Menschen, die nur am Rande einbezogen sind und sich vielmals hilflos fühlen, Handlungs- und Unterstützungsmöglichkeiten eröffnen.
Deswegen setzen die Gleichstellungsstelle, die Mitglieder des Runden Tisches gegen häusliche Gewalt und zahlreiche weitere Akteure und Akteurinnen ein Zeichen. Sie engagieren sich gemeinsam mit der Stadtgesellschaft, das bundesweite kostenfreie Angebot, sich Hilfe und Beratung in 17 Sprachen an 365 Tagen im Jahr zu holen, in Mülheim an der Ruhr bekannt machen: Das Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" unter 08000 116 016 bietet Betroffenen die Möglichkeit, sich zu jeder Zeit anonym und kompetent beraten zu lassen. Qualifizierte Mitarbeiterinnen stehen Hilfesuchenden zur Seite und vermitteln sie auf Wunsch an Unterstützungsangebote vor Ort, etwa an eine Frauenberatungsstelle oder ein Frauenhaus. Barrierefreiheit und Mehrsprachigkeit des Hilfetelefons sichern den Zugang für Frauen mit Behinderung und geringen Deutschkenntnissen. Aber auch besorgten Angehörigen, Freundinnen und Freunden sowie Fachkräften steht das Hilfetelefon für Fragen und Informationen zur Verfügung.
Alle Menschen können etwas tun und sich solidarisch zeigen mit den Frauen, die regelmäßig Gewalt erleben und die Aktion des Hilfetelefons „Wir brechen das Schweigen!“ ganz einfach unterstützen.
Kostenfreies Material (Aufkleber, Abreißzettel, Plakate, Flyer etc.) für die Praxis, das Büro, Geschäft oder Unternehmen können in der Gleichstellungsstelle oder beim City Management, Löhberg 28, abgeholt oder ganz unkompliziert kostenfrei unter www.hilfetelefon.de bestellt werden. 
Darüber hinaus gibt es natürlich sämtliche Informationen über die Internetseite, die Sozialen Netzwerke und das KommunikationsCenter der Stadt Mülheim an der Ruhr sowie über die Einrichtungen der sozialen Institutionen. Dies alles trägt ebenfalls dazu bei, die Aktion Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ noch bekannter zu machen – helfen auch Sie mit!
Alle Unterstützerinnen und Unterstützer werden auf Wunsch gerne aufgenommen in den Aktionsbericht der Gleichstellungsstelle. Weitere Informationen gibt die Gleichstellungsstelle unter 0208 4551542.
Das Hilfetelefon ist ein Projekt des Bundesamtes für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben. 


Save the Date: "Digitale Gewalt gegen Mädchen und Frauen" 
ist das hochspannende Thema der diesjährigen Tages-Veranstaltung des Runden Tisches gegen häusliche Gewalt Mülheim an der Ruhr. Hoffentlich ist es möglich, den Fachtag wie geplant am Donnerstag, 26. November 2020, von 10 bis 16 Uhr im MedienHaus stattfinden zu lassen. Wir halten Sie auf dem Laufenden.


Frauen haben im Job aufgeholt, doch traditionelle Arbeitsteilung, Präsenzkultur und ungleiche Berufsbewertung bremsen die Entwicklung: Hier der Link zum aktuellen Film der Hans-Böckler-Stiftung zum Stand der Gleichstellung in Deutschland.