Gleichstellungsstelle informiert 04/2019

"Um keinen Preis möchte ich die manchmal dünne Luft der Konfrontation wieder tauschen gegen die stickige Luft des Sicheinreihens, des Sichbeugens." Alice Schwarzer, Journalistin und Publizistin

Liebe Frauen und Männer, Mülheimerinnen und Mülheimer!

Auch das kommende Jahr 2020 bietet gleichstellungspolitische Themen und sicherlich Kontroversen, die wir gern mit Ihnen gemeinsam aufgreifen möchten. Die bevorstehenden Wahlen werfen ihre Schatten voraus. Die Frage, wie mehr Frauen für politische Ämter begeistert werden können, wird eins unserer zentralen Themen werden. Vielleicht haben Sie über das Thema "Parité" schon gelesen und sich gefragt, was genau sich hinter diesem Begriff verbirgt? Hierzu werden wir im nächsten Jahr auf jeden Fall eine Kampagne des Deutschen Frauenrates unterstützen. Besonders die Kommunalpolitik, die unmittelbaren Einfluss auf die alltäglichen Lebensbedingungen hat, „schwächelt“ seit Jahren hinsichtlich des Frauenanteils…
Wir möchten daher den kommenden Internationalen Frauentag am 8. März dazu nutzen, gute Beispiele für einen gelungenen Weg in die Politik aufzuzeigen und darüber informieren, welche Unterstützungsangebote Frauen bei dieser Entscheidung erwarten können.
Wir freuen uns darauf, mit Birgitt Höhn eine Referentin gefunden zu haben, die durch ihren persönlichen Zugang zum Thema Mut machen wird, sich politisch zu engagieren. Auch Probleme und Widerstände sollen benannt und diskutiert werden.
Als Veranstaltungsformat  möchten wir an diesem Sonntagnachmittag erstmals eine „frauenpolitische Kaffeetafel“ anbieten und bitten Sie schon jetzt, den Termin am Sonntag, 8. März, ab 15 Uhr vorzumerken!

So viel für heute - wir wünschen Ihnen und Ihren Familien friedliche Feiertage und einen glücklichen und gesunden Jahreswechsel.
Wir danken für Ihr Interesse und freuen uns über Tipps und Rückmeldungen!
Freundlich grüßen

Antje Buck, Sabine Herrmann, Cäcilia Tiemann


Sensibilisierung und Bewusstseinsbildung gegen Femizid und geschlechtsspezifische Gewalt gegen Frauen
Das interkulturelle akademische Frauen Empowerment Netzwerk, Teil der Silent University Ruhr, möchte am Samstag, 7. Dezember, um 16 Uhr darauf aufmerksam machen, wie Frauenmorde und geschlechtsspezifische Gewalt gegen Frauen in unserer Gesellschaft aussehen. Femizid ist ein geschlechtsspezifisches Hassverbrechen, das allgemein als "vorsätzliches Töten von Frauen oder Mädchen, weil sie Frauen sind" definiert wird (Russel 1976). Die Aufklärungskampagne zielt auf die Verbreitung eines soziokulturellen Wandels in unserer Gesellschaft ab, und versucht der Öffentlichkeit die Augen zu öffnen um einen Raum zu schaffen, in dem jeder ohne Angst leben kann - Männer und Frauen. An der Podiumsdiskussion nimmt die Gleichstellungsbeauftragte Antje Buck teil. Der Eintritt ist frei.
Ringlokschuppen,  Am Schloß Broich 38, 45479 Mülheim an der Ruhr


Stärker als Gewalt
Die Ministerin Dr. Franziska Giffey hat am 25. November, dem Internationen Tag gegen Gewalt an Frauen, eine bundesweite Initiative gestartet. Unter der Überschrift "Stärker als Gewalt" haben sich dafür Organisationen zusammengeschlossen, die Betroffenen helfen. Es geht bei diesem und anderen Angeboten darum, das Thema Gewalt gegen Frauen aus der Tabuzone zu holen, die Hilfsangebote bekannter zu machen und Gewaltopfer zu ermutigen, sich Unterstützung zu holen.


Veranstaltung des Runden Tisches gegen häusliche Gewalt:
Kinder sind immer auch Opfer - Fachtag sorgte für viel Resonanz

Kinder sind in Fällen häuslicher Gewalt, die ja eigentlich Erwachsene in einer Paarbeziehung betreffen, immer mit betroffen und letztlich Opfer, die die Gewalterfahrung in ihr Leben mitnehmen. Diese Tatsache war in allen drei Vorträgen des Fachtages im Kloster Saarn unbestritten, den der Runde Tisch gegen häusliche Gewalt in Kooperation mit der Gleichstellungsstelle und dem Sozialamt veranstaltet hat. Man kann den Umgang mit dem Thema Partnerschaftsgewalt also nicht auf Erwachsene beschränken – und oft beginnt die Gewalt zudem erst, wenn Kinder Teil der Familie sind. Dann verschieben sich Rollenverständnis und Prioritäten der Frau und Mutter und der Mann, in den häufigsten Fällen der Täter, greift im schlimmsten Fall zu Mitteln der Repression und Gewalt, um seine Machtposition und Dominanz zu bewahren. Lesen Sie mehr ...


Start des Arbeitskreises gegen sexualisierte Gewalt in Mülheim an der Ruhr
Der von der Fachstelle gegen sexualisierte Gewalt ins Leben gerufene Arbeitskreis gegen sexualisierte Gewalt fand in der letzten Woche einen motivierenden Auftakt.
Die zweistündige Veranstaltung, die von der Fachberaterin Fraya Meru, Mitarbeiterin von Hilfe für Frauen e.V., initiiert und moderiert wurde, brachte viele konstruktive Ergebnisse, an dem sensiblen und wichtigen Thema weiter zu arbeiten. Die Wichtigkeit und Aktualität wurde durch die Anwesenheit vieler unterschiedlicher Institutionen und Einrichtungen, die mit Fällen sexualisierter Gewalt konfrontiert sind, deutlich. Neben VertreterInnen der Polizei, des Kommunalen Sozialen Dienstes, des Gesundheitsamtes, der Gleichstellungsstelle, des Kinderschutzbundes, der AWO und des Weißen Rings nahmen auch Fachkräfte weiterer wichtiger Institutionen und MitarbeiterInnen aus der Jugendarbeit an dem Netzwerktreffen teil.
Ihre Motivation, den Arbeitskreis zu gründen, fasste Frau Meru so zusammen: „Unterstützung holen ist kein Zeichen von Unfähigkeit, sondern ein Qualitätsmerkmal!“. Dies bekräftigte auch Bettina König vom Kriminalkommissariat Kriminalprävention/Opferschutz  der Polizei Essen / Mülheim in ihrem Impulsreferat, indem sie betonte, dass „jeder und jede von Ihnen eine Fülle an Wissen, Informationen und Ideen besitze. Das sei kein Herrschaftswissen, sondern müsse - solle es gewinnbringend und effektiv eingesetzt werden - für alle in der Arbeitsgruppe verfügbar, abrufbar und nutzbar sein.“
Sodann wurden mit allen Teilnehmenden zusammen konkrete Ziele und Vereinbarungen zur Weiterarbeit getroffen. Das nächste Treffen soll im Januar stattfinden. Für weitere Informationen können sich interessierte Einrichtungen und Institutionen bei Fraya Meru, Hilfe für Frauen e.V., unter aksg@hilfe-fuer-frauen-ev.de melden.

Save the Date:
Internationaler Frauentag
Am Internationalen Frauentag, Sonntag, 8. März 2020, wird es um 15 Uhr eine frauenpolitische Kaffeetafel mit Vortrag zum Thema "Parité" geben. Die Referentin Birgitt Höhn spricht über "Warum nicht kandidieren? Mehr Frauen braucht die Stadt." Der Ort wird zeitnah bekannt gegeben. 

und sonst:
Die aktuelle Kriminalstatistische Auswertung zu PDF iconPARTNERSCHAFTSGEWALT 2018 liegt vor, und zeigt kontinuierlich steigende Zahlen.

Über gleichstellungspolitische Themen, Infos für Alleinerziehende oder für Betroffene von Partnerschaftsgewalt informieren Sie sich auf den Seiten der Gleichstellungsstelle Mülheim an der Ruhr.