Gleichstellungsstelle informiert 02/2025

"Es ist...zu kurz gegriffen, den Wert der Care-Arbeit über das Gehalt steuern zu können oder über die Arbeitszeiten. Klar kann beides besser werden, aber die Reputation erhöht sich erst dann, wenn auch Männer Care-Arbeit leisten.“ Soziologin Jutta Allmendinger, hier geht es zum Interview

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mülheimer*innen!

Kontinuität schafft Sicherheit und Vertrauen. Erst nach einiger Zeit kann man Fortschritte sehen und erkennen, ob eine Maßnahme oder eine Investition etwas vorangebracht hat. Das gilt für die Politik, aber auch für gesellschaftliche oder zwischenmenschliche Bereiche. Wenn eine Neuerung selbstverständlich wird und zum gelingenden Alltag der Menschen beiträgt, ist etwas richtig gemacht geworden.
Das Team des Büros für Chancengleichheit setzt ebenfalls auf Beständigkeit und hat nun erreicht, dass gut laufende Projekte fortgeführt werden: Die Anlaufstelle für Alleinerziehende kann dank der Leonhard-Stinnes-Stiftung bis Ende 2026 ihre Arbeit fortsetzen. Auch die Periodenprodukte können den Schülerinnen der weiterführenden Schulen dank der Stiftung weiterhin kostenfrei zur Verfügung gestellt werden. Außerdem unterstützt die Gleichstellungsstelle für die kommenden Jahre das Projekt "Täterarbeit im Gerichtsbezirk" mit der Anlaufstelle in Oberhausen. Für stillende Mütter gibt es ebenfalls gute Nachrichten, denn Mülheim an der Ruhr möchte still-und babyfreundlicher werden. Das Angebot der „Stillinseln“ wird stadtweit kontinuierlich ausgebaut, damit Mütter und andere Bezugspersonen in Ruhe ihre Babys versorgen können.

Also jede Menge guter Nachrichten!

Freundlich grüßen
Antje Buck, Sabine Herrmann, Cäcilia Tiemann, Petra Schlösser von der Gleichstellungsstelle; Belma Idrizi, Désirée Növermann von der Anlaufstelle für Alleinerziehende; Hakan Caliskan von der Antidiskriminierungsstelle - alle sind Mitarbeitende des Büros für Chancengleichheit!


Veranstaltungsreihe  #Mülheimvernetzt  startet am 24. Juni 2025
Mit der Veranstaltung „Alleinerziehend – Neue Stärke nach der Trennung“ bietet die Stadt Mülheim an der Ruhr am 24. und 26. Juni, jeweils von 16 bis 18 Uhr, im Meeting Point des Jobcenters, Löhberg 72, einen geschützten Raum für Reflexion, Austausch und Neuausrichtung. Diese Veranstaltung ist der Auftakt der städtischen Veranstaltungsreihe #Mülheimvernetzt, einer Kooperation zwischen der Anlaufstelle für Alleinerziehende, angesiedelt im Büro für Chancengleichheit, und dem Jobcenter Mülheim an der Ruhr mit der Beauftragten für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt.
Die Veranstaltung „Stark im Job – mit Wissen gegen Ungerechtigkeit“ findet am 3. Juli von 16 bis 18 Uhr statt. Im Fokus stehen zentrale Fragen rund um faire Arbeitsbedingungen, Arbeitnehmendenrechte und Wege aus prekären Beschäftigungsverhältnissen. Referentin ist Christine Keidel von der Beratungsstelle Arbeit (Kurbel), die praxisnah über Rechte am Arbeitsplatz informiert und Handlungsmöglichkeiten aufzeigt. Weitere Infos zu den kostenfreien Veranstaltungen,  Anmeldemöglichkeiten und weitere Termine finden Sie hier.


Jetzt anmelden: Frauenpolitisch unterwegs nach Nijmegen
Die Katholische Erwachsenen- und Familienbildung Oberhausen veranstaltet am Donnerstag, 18. September, zum 15. Mal gemeinsam mit den Gleichstellungsstellen Mülheim an der Ruhr, Oberhausen und Duisburg eine frauenpolitische Exkursion. In diesem Jahr geht's nach Nijmegen. Die Gebühr, in der Busfahrt sowie Führung enthalten sind, beträgt 62 Euro. Die Veranstaltung gilt als anerkannter Bildungsurlaub im Sinne des Arbeitnehmer*innenweiterbildungsgesetzes. Die Anmeldung ist möglich unter www.kefb.info; oberhausen@kefb.info oder 0208 85996-40/-37. Weitere Infos finden Sie hier


Save the Date:
Fachtag: Toxische Geschlechterbilder: Wie sie (häusliche) Gewalt begünstigen und was wir ihnen entgegensetzen können

Am Dienstag, 18. November 2025, referiert die bekannte Autorin Sophia Fritz mit Christina Lehr über "Toxische Weiblichkeit". Der Mülheimer Antidiskriminierungsbeauftragte Hakan Caliskan fokussiert sich in seinem Impulsreferat auf "Toxische Männlichkeit". Social Media und andere Einflüsse fördern die Verbreitung toxischer Geschlechterbilder, antifeministische und gewaltaffine Einstellungen, von denen nicht nur Erwachsene, sondern auch Kinder und Jugendliche beeinflusst werden. Das steigert letztlich die Tendenz zu gewaltbereitem Verhalten, häuslicher Gewalt und Gewalt in Paarbeziehungen. Der Runde Tisch gegen häusliche Gewalt Mülheim an der Ruhr veranstaltet den Fachtag in Kooperation mit der Akademie Die Wolfsburg, dem Büro für Chancengleichheit (Gleichstellungstelle, Antidiskriminierungsstelle) und der Zentralen Gleichstellung der Hochschule Ruhr West. Die Veranstaltung für Fachkräfte aus pädagogischen und sozialarbeiterischen Arbeitsbereichen und Interessierte versucht Antworten zu finden und Tipps zu geben, wie wir toxische Geschlechterbilder und Verhaltensweisen identifizieren - und lernen können, mit ihnen umzugehen.
Weitere Informationen zum Programm finden Sie hier

 (v.l. AG stillfreundliche Kommune: Jennifer Jaque-Rodney, Sabine Herrmann, Ingolf Ferner und Kita-Leitung Marcel Juretzko „Die kleinen Strolche“)
Still- und babyfreundliche Kommune – Das Angebot von „Stillinseln“ wird ausgebaut
Bereits im Jahr 2022 wurde Mülheim an der Ruhr offiziell durch den Deutschen Hebammenverband als stillfreundliche Kommune ausgezeichnet. Eine Arbeitsgruppe, bestehend aus den Familienhebammen, dem Amt für Kinder, Jugend, Schule und Integration sowie der Gleichstellungsstelle im Referat I.1 Büro für Chancengleichheit, setzt sich dafür ein, dass die Stadt Mülheim an der Ruhr noch still- und babyfreundlicher wird. Bestehende Angebote sollen ausgebaut und ergänzt werden. Bisher gibt es schon 19 Stillinseln, Anfang Juli kommen weitere hinzu. Um das Angebot stadtweit auszubauen, werden mögliche Kooperationspartner*innen sowohl innerhalb als auch außerhalb der Verwaltung gesucht oder gezielt angesprochen. Interessierte Restaurants, Cafés, Geschäfte und Unternehmen können sich gerne an die Familienhebammen wenden. Für die Einrichtung von Stillinseln sind folgende Voraussetzungen zu erfüllen: Es müssen ein geschützter Bereich oder ein kleiner Raum mit einer bequemen Sitzgelegenheit, eine Wickelmöglichkeit sowie ein kostenloses Getränk, zum Beispiel Leitungswasser, bereitgestellt werden. Weitere Informationen finden Sie hier.

Karriereknick für Frauen durch Homeoffice?
Die Pandemie hat den Trend zum Homeoffice beschleunigt und der Anteil derer, die regelmäßig von zu Hause arbeiten, ist deutlich höher als in den Jahren zuvor. Das hat Vorteile wie eine selbstbestimmtere Gestaltung der Arbeit und die Erleichterung von Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben. Schattenseiten können das Verschwimmen der Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben sein. Weniger wissenschaftlich erforscht ist, wie sich seit der Corona-Pandemie regelmäßiges Arbeiten im Homeoffice auf die berufliche Karriere auswirkt. Für Deutschland legen nun internationale Forschende eine erste Analyse vor. In einem Experiment konnten sie zeigen, dass Beschäftigte aufgrund von Homeoffice eine Stigmatisierung erfahren, die zu beruflichen Nachteilen führen kann. Weitere Informationen finden Sie hier.

„Und dann wollte er Nacktfotos“: Wie kann ich mein Kind vor Cybergrooming schützen?
Die Online-Plattform "Klicksafe" klärt Eltern in einem Online Elternabend über Gefahren des Internets auf. Die Vorbereitung eines sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen im Netz nennt man Cybergrooming. Ziel ist es, Heranwachsende dazu zu bringen, intime Aufnahmen von sich zu schicken oder sexuelle Handlungen im Livestream vorzunehmen. Was müssen Erziehungsberechtigte darüber wissen und wie können sie ihre Kinder davor schützen? Welche Ratgeber und Hilfsangebote gibt es? Und was können Eltern tun, wenn Kinder betroffen sind? Zum Online-Elternabend und weiteren Angeboten geht es hier

Podcast: Feministische Generationen(konflikte)
Was können Feminist*innen aus verschiedenen Generationen voneinander lernen? In der Pissy-Podcast-Folge sprechen Ines Kappert (Gen X) und Özge İnan (Gen Z) mit Missy-CEO Ulla (Millennial) über den Feminismus ihrer Generation und fragen: Was unterscheidet uns und wie können wir als verschiedene feministische Generationen in der drohenden autoritären Wende zusammenstehen? Ines Kappert ist Literaturwissenschaftlerin, Journalistin und Leiterin des Gunda-Werder-Instituts. Özge İnan ist Journalistin und Autorin des Romans „Natürlich kann man hier nicht leben“. Der Pissy Podcast ist eine Produktion des Missy Magazine in Kooperation mit dem Gunda Werner Institut. Den Podcast finden Sie hier