Gleichstellungsstelle informiert 01/2020

„Die mangelnde Heranziehung von Frauen zu öffentlichen Ämtern und ihre geringe Beteiligung in den Parlamenten ist schlicht Verfassungsbruch in Permanenz.“
Dr. jur. Elisabeth Selbert, „Mutter“ des Artikel 3, Absatz 2 Grundgesetz (1949)

Liebe Frauen und Männer, Mülheimerinnen und Mülheimer!

Zum Internationalen Frauentag steht für das Mülheimer Gleichstellungsteam das Thema "Parität" an. Die hälftige Teilnahme von Frauen an politischen Ämtern ist bereits seit langem eine Forderung vieler Institutionen und wird in diesem Wahljahr erneut landes- und europaweit diskutiert. Bei wem da jetzt noch nichts klingelt: Das unten angefügte kurze Erklärvideo erläutert die Sachlage, schauen Sie doch mal rein. Vielleicht bekommen Sie dann auch Lust, am Sonntag, 8. März, im Rick's Café den Vorträgen der Expertinnen Birgitt Höhn und Annette Altenbach zu lauschen und ins Gespräch zu kommen.

Hohe Schutzstandards beim Thema Gewalt an Frauen will Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey in diesem Jahr der deutschen EU-Ratspräsidentschaft durchsetzen. Das ist dringend notwendig, denn die Zahlen der Gewalttaten an Frauen steigen ständig. Jeden dritten Tag wird in Deutschland eine Frau von ihrem Partner getötet. "Femizid" lautet der Fachbegriff für diese Morde, die es in der Regel nur bei ganz besonderer Grausamkeit in die Medien schaffen. 
Die Gleichstellungsstelle hat sich in diesem Jahr vorgenommen, "Das Schweigen zu brechen", wie die Kampagne des Hilfetelefons "Gewalt gegen Frauen" heißt. Die Menschen in Mülheim an der Ruhr sollen über Gewalt gegen Frauen und das bundesweite Angebot des Hilfetelefons, 24 / 7, anonym, kostenlos und in 17 Sprachen, informiert werden und wissen, dass es Hilfe bei Partnerschaftsgewalt gibt. Also: Machen Sie mit, bestellen Sie kostenloses Material und veröffentlichen Sie die Hilfe-Telefonnummer 08000116016 in Ihrem Umfeld.

So viel für heute - wir danken für Ihr Interesse und freuen uns über Tipps und Rückmeldungen!
Freundlich grüßen

Antje Buck, Sabine Herrmann, Cäcilia Tiemann



Zum Internationalen Frauentag am Sonntag, 8. März, lädt die Gleichstellungsstelle Mülheim an der Ruhr um 15 Uhr zu Kaffee und Kuchen ins Rick's Café, Synagogenplatz 3. Das Thema Parität steht in diesem Wahljahr im Vordergrund, und dazu hält Birgitt Höhn den Vortrag  „Warum nicht kandidieren? Mehr Frauen braucht die Stadt.“. Annette Altenbach vom Rats- und Rechtsamt der Stadt legt zudem dar, welche Unterstützung die Verwaltung bietet, um auch Frauen den Einstieg in die Kommunalpolitik schmackhaft zu machen. Fakt ist: Hier in Mülheim engagieren sich aktuell nur 12 Frauen im Stadtrat, also 23 Prozent. Der Deutsche Frauenrat, Dachverband von rund 60 bundesweit aktiven Frauenorganisationen und die größte frauen- und gleichstellungspolitische Interessenvertretung in Deutschland, hat sich des Themas angenommen und fordert #mehrfrauenindieparlamente, 50:50 ist das Ziel! Für mehr Durchblick empfehlen wir das Erklärvideo über Parität.


Leider findet auch in diesem Jahr der Equal Pay Day statt, am 17. März 2020. Die Lohnungerechtigkeit für Frauen hat sich zu den Vorjahren kaum verändert. Wer mehr wissen möchte, kann hier weiterlesen.


"Kinder im Umfeld häuslicher Gewalt" war Thema des Fachtags des Runden Tisches gegen häusliche Gewalt Mülheim an der Ruhr im November 2019. Viele Fachleute aus der Stadt sind in das Kloster Saarn gekommen, um den Vorträgen zu lauschen und zu diskutieren. Die Inhalte finden Interessierte nun in der umfassenden PDF iconDokumentation zum Fachtag.


Jede vierte Frau ist bereits Opfer partnerschaftlicher Gewalt geworden. Die Gleichstellungsstelle und die Mitglieder des Runden Tisch gegen häusliche Gewalt engagieren sich, dieses bundesweite kostenfreie Angebot, sich Hilfe und Beratung in 17 Sprachen an 365 Tagen im Jahr zu holen, in Mülheim an der Ruhr bekannt zu machen: Das Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" bietet Betroffenen die Möglichkeit, sich zu jeder Zeit anonym und kompetent beraten zu lassen. Qualifizierte Mitarbeiterinnen stehen den Hilfesuchenden zur Seite und vermitteln sie auf Wunsch an Unterstützungsangebote vor Ort, etwa an eine Frauenberatungsstelle oder ein Frauenhaus in der Nähe. Barrierefreiheit und Mehrsprachigkeit sichern den Zugang für Frauen mit Behinderung und geringen Deutschkenntnissen. Auch Angehörigen, Freundinnen und Freunden sowie Fachkräften steht das Hilfetelefon für Fragen und Informationen zur Verfügung.
Kostenfreies Material (Aufkleber, Abreißzettel, Plakate, Fyler etc.) für Ihre Praxis, Ihr Büro, Geschäft oder Unternehmen kann in der Gleichstellungsstelle abgeholt oder unter www.hilfetelefon.de bestellt werden.


Save the Date: Die nächste frauenpolitische Exkursion findet am Donnerstag, 10. September 2020, statt und führt nach Solingen und auf Schloss Burg an der Wupper. Ritter, Klingen und starke Frauen werden dann im Fokus stehen. Auch interessierte Männer sind bei dieser Tagesfahrt der Katholischen Familienbildungsstätte in Kooperation mit den Gleichstellungsstellen Mülheim und Oberhausen willkommen! Anmeldungen sind bereits möglich. Für Informationen steht Stefanie Hecke telefonisch (0208 / 85996-57 oder -40) oder per E-Mail (stefanie.hecke@bistum-essen.de) gerne zur Verfügung. 


Save the Date: Das zweite "Ladies Special. Dance and Chill an Bord der Weißen Flotte" findet am Donnerstag, 17. September, von 17.30 bis 20.30 Uhr statt. Ein Schiff der Weißen Flotte liegt an der Ruhrpromenade fest am Stadtsteiger. Der After-Work-Treff für Frauen ist eine Veranstaltung der Gleichstellungsstelle und der Betriebe der Stadt Mülheim an der Ruhr. Der Eintritt ist frei - bei einem Mindestverzehr von 5 Euro. Mehr Informationen bei der Gleichstellungsstelle unter der Telefonnummer 455-1542.